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Korrespondenz

Von Jean Paul an Christoph Friedrich Beckmann. Hof, 20. September 1789.

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[Nicht abgeschickte Fassung]

Hof den 20 Sept. 1789.
267,29
p. p.
267,30

Gegen die zurükkommenden 6 Bücher bitten wir Sie um 6 neue
nach dem neuen deutlichern Bücherzettel.


Den Karolin Lesegeld hat Ihr Diener mit einer falschen Rechen
maschine herausaddiret. Denn im Oktober vorigen Jahrs nahm ich
einige Bücher aus Gera unter der Bedingung von 1 rtl. viertel- 268,1
iährigem Lesegeld. Im Februar verwandelten wir es in 1½ rtl. Im
ganzen Mai bekamen wir wegen Ihrer Mesgeschäfte fast gar nichts:
im Julius schikten Sie uns eine einzige Ladung. Nachher trat der neue
Akkord ein. 268,5

Und auf diesen neuen Akkord wünschten wir wol einen noch neuern
folgen zu sehen. Denn wir haben uns verrechnet wie der Diener: wir
würden nämlich wenn wir alle 14 Tage 6 Bücher für 6 gr. nähmen,
vierteliährig für 36 gr. 36 Bücher bekommen, stat daß wir nach dem
antikern Akkord beinahe noch einmal so viel Bücher erhielten. Wolten 268,10
Sie also nicht die Güte haben, uns alle 14 Tage (ohne neue Bitte)
6 Bücher für 1 rtl. vierteliährig zu senden? Sie werden diese Ver
änderlichkeit verzeihen: da iezt aller Henker und ieder Wiener etwas
reformirt, so haben wir in unserem Vogtland auch etwas reformiren
wollen, nämlich den neuen Akkord. 268,15

Ich bitte Sie, da ich iezt selbst einen so erheblichen Beitrag zu
meiner Rechnung geliefert, sehr um die Volendung derselben.


Des „Dekamerons von Bokaz“ erster Theil steht im Katalog unter
No. 146; und unter dieser Nummer erhielten wir den 2ten Theil.


Ich habe die Ehre zu sein 268,20


Ew. Hoch Edelgeboren
ergebenster
J. P. Richter

N. S. Die vom ersten Sept. datirten Bücher kamen am 6. Sept. an.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Christoph Friedrich Beckmann. Hof, 20. September 1789. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=I_278


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 1. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1956. Briefnr.: 278. Seite(n): 267-268 (Brieftext) und 500 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: SBB, Nachlass Jean Paul, Fasz. 24. 2 S. 4°. K (nach Nr. 279): Bekman den 23 [!] Sept. 267,33 mit] aus nach H 268,4 Nachher trat der neue] Und iezt trit unser neuer K 13 aller] ieder K

Vgl. Nr. 230†. 268, 13f. Anspielung auf die damaligen Reformen Josephs II. 18 Dekameron: wahrscheinlich die Übersetzung von A. G. Meißner, 4 Bände, Leipzig 1782—83.