Von Jean Paul an Konstantin Ludwig Freiherr von Welden. Bayreuth, 28. Dezember 1820.
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89,14verzeihen mein Erscheinen wenigstens auf dem Papier. Das Neujahr
Ihres Lebens fängt durch ein schönes Zusammentreffen so nahe
an dem
allgemeinen Neujahr an, daß die Wünsche für das Ihrige
bei uns zu
gleich mit den Wünschen für
das allgemeine sich vereinigen. Zum Glücke
wurden und werden
unsere für Sie auf die schönste Weise von der Ferne89,20
und von der Nähe zugleich erfüllt; — jenes von unserem geliebten und
gerechten Könige, und dieses von Ihrem Familienkreise — dem
wahren
Zauberkreise des Herzens, wogegen alle andere hohe Zirkel
nur kalte
Ringe und Höfe um eine Sonne sind. Nehmen Sie
verzeihend meine
nicht blos patriotischen, sondern auch noch
nähern Glückwünsche auf,89,25
da das Glück, Ihrer edeln
Familie öfter nahe zu sein, für den Vater und
Gemahl, der sie beglückt und den sie belohnt, meine wärmsten
Wünsche
verdoppeln muß.
ergebenster
Jean Paul Fr. Richter
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Konstantin Ludwig Freiherr von Welden. Bayreuth, 28. Dezember 1820. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_135
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: ehem. Ernst Vincent, Jena. 2 S. 8°. K (von Karolinens Hand): An Staatsrath v. Welden d. 28 Dez. J: Euphorion, 29. Bd. (1928), S. 404.
Weldens Geburtstag war am 28. Dezember.