Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Bayreuth, 15. August 1824.
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Verehrteste Freundin! Je schwieriger mir meine Augen den Brief
dank machen: desto größer lassen Sie ihn
immer wachsen durch die so
zartsinnig ausgesuchten Freuden,
die Sie mir geben in der Nähe und
in der Ferne, mittelbar
und unmittelbar. Sie haben meine Frau sehr
266,1
beglückt, folglich mich dazu. Sie kann nichts belohnen als
das Glück
Ihres Herzens und das Glück Ihres Sohnes.
Nehmen Sie denn den kürzesten Dank für einen langen an, wie es ja
das höchste Wesen mit uns Niedrigen allen in den größern
Verhält266,5
nissen so macht. Eine
alte Frau hatte (nach Roußeau) ein sehr gutes
Gebetbuch, das auch meines ist; es bestand blos in dem
Vokale: O!
Leben Sie wohl!
Jean Paul Fr. Richter266,10
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Bayreuth, 15. August 1824. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_447
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: ehem. Freiherr v. Ende, Alt-Jeßnitz. 2 S. 16º; grünes Papier. A: IV. Abt., VIII, Nr. 311. 266, 5f. in den größern Verhältnissen] nachtr. 7 das auch meines ist] nachtr. Vokale] davor gestr. Aus(ruf)
Karoline hatte von Frau v. Ende den gewünschten Bleistift (s. 261, 25) und andere Geschenke mitgebracht. 266, 6f. Rousseau: in den Confessions; vgl. I. Abt., III, 149,27 .