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Korrespondenz

Von Jean Paul an Adelheid Mützel. Bayreuth, 6. Februar 1825.

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Von Karoline Richter
Baireut den 6ten Febr. 1825
277,23

Den herzlichsten Dank beste Adelheid für den lieben Brief und die gütige Be
sorgung. Die Lampe ist so gut daß der Vater sie wie ich glaube behält. Jetzt hoffe277,25
ich werden wir Plagegeister Sie nicht so bald heimsuchen, ob nie mehr ist was
andres, wer so freundlich und pünktlich Bitten erfüllt den [!] glaubt man ordent
lich einen Gefallen damit zu thun, und macht sie daher leichter.


Daß Erlangen Ihr Wohnort wird freut mich sehr, so sind Sie uns doch ein
Bischen näher und können Ferienreisen nach Baireut machen; aber nicht blos aus 277,30
Eigennutz, Ihrer selbst willen freut es mich daß Sie in die Stadt kommen, die auf
mich ich weiß nicht weßhalb immer einen sehr angenehmen Eindruck machte. Es
ist ein so freundlicher reinlicher Ort, die breiten überall ins Freie gehenden
Straßen machen ihn so licht. Auch glaube ich fehlt es nicht an angenehmen Um
gang, die junge Doktor Kapp wäre gewiß einer für Sie, es soll eine sehr in- 277,35
terressante liebenswürdige Frau sein, gewiß kennt Hr. Dr. Pfeifer den Mann, da 278,1
können Sie leicht ihre Bekanntschaft machen.


Gestern hätte billiger Weise in Ihren Ohren ein kleines Kirchengeläute sein
sollen, Lina Krafft mußte mir viel von Ihnen erzählen, was sie sagte verrieth
vielleicht Ihr linkes Ohr und that es dieses nicht so thu’ ichs, wir raisonnierten278,5
recht über Sie. Da haben Sie eine schmeichel-


[Von Jean Paul eigenhändig]

— — Ein Schlitten holte unerwartet die Briefstellerin vom Dinten
fasse weg. Ich sag’ Ihnen, hülffertige Freundin, nur einen eiligsten
Dank für das Gute, das Sie an meinen Augen gethan. Mögen die278,10
Ihrigen durch alles Schöne belohnt werden, was sie in und außer den
Spiegeln sehen! Gegrüßt sei Ihr Freund!


Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Adelheid Mützel. Bayreuth, 6. Februar 1825. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_472


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 8. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1955. Briefnr.: 476. Seite(n): 277-278 (Brieftext) und 421 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Kat. 677 Stargardt (März 2003), Nr. 253; ehem. Slg. Apelt, Zittau. 2 S. 8º (1 von Karoline, 1 von J. P.).

278,12 Freund: wohl Dr. Pfeiffer.