Von Jean Paul an Richard Otto Spazier. Bayreuth, Anfang Oktober 1825.
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Ich erwarte ein schönes Leben mit Ihnen. Der Tag bis Morgens
zehn Uhr bleibt ganz Ihren Studien überlassen; dann werden Sie die
buchhändlerischen Eintheilungen der Aufsätze mir besorgen
helfen;
auch bitte ich Sie, mir für die Werke, die ich zwar keiner
Quecksilberkur,289,30
aber doch an manchen Stellen einer
Quecksilberpolitur unterwerfen
werde, die eingeschalteten
Verbesserungen für den Setzer aufzusammeln,
auch mir für das
Chaos meiner Bibliothek, wenn nicht die Hand, doch
das Auge
zu leihen. Ein wenig Vorlesen — ein wenig Kopieren — ein
wenig Sprechen — ein wenig Frohsein — das ist noch alles was ich289,35
von Ihnen verlange. —
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Richard Otto Spazier. Bayreuth, Anfang Oktober 1825. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_498
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
* J 1: R. O. Spazier, J. P. Fr. Richter in seinen letzten Tagen (1826), S. 3 (mit Nr. 502 als Schluß). J 2: R. O. Spazier: J. P. Fr. Richter (1833), 5. Bd., S. 215. 289,27 Morgens] fehlt J 2 28 Ihren Studien überlassen] Ihrem Studium geweiht J 2 29 mir] mit mir J 2 33 das Chaos] die Bezwingung des Chaos J 2
Nach J 2 erhielt Spazier diese diktierte Nachschrift zu einem Brief von J. P.s Angehörigen, der ihn um schleuniges Kommen bat, am 7. Oktober.