Von Jean Paul an Johann Andreas Uthe. Bayreuth, 12. Januar 1820.
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[Konzept]
Sie beschenkten mich mit einem Toninstrumente; aber könnte man
lieber Ihrem beraubten Herzen eine Laute oder Guitarre schicken, welche
den Schrei des Schmerzes in milde Töne auflösete. Der Mensch
mit5,10
seinem Mitleid kann nichts. Aber Gott wird Ihnen
eine Zukunft
schicken. — Eine Mutter ist schwer zu trösten;
nur ihr Gatte vermag es,
und ihre Kinder. Sie mit diesen zusammen 〈vereinigt〉 werden
die ver-
wundete Mutter aufrichten, welche
zugleich für Sie und sich leidet. —
Ihre Guitarre wird von den
hiesigen Künstlern für die beste in B[aireut]
5,15
erklärt. Desto mehr Dank sag’ ich Ihnen für eine Gabe,
welche noch
die Musikkunst der Meinigen steigert.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Andreas Uthe. Bayreuth, 12. Januar 1820. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_6
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (Konzept): Uthe in Dresden 12 Jenn. 5,9 beraubten] davor gestr. väterlichen 10 Schrei des Schmerzes] aus zu schneid(enden) Schmerz milde] aus sanfte auflösete] danach gestr. oder verwandelte 12 Eine] davor gestr. Meine C. hat auf dem Wege zu einem alten Grabe, bei dem neuen genug mitgelitten vermag] aus kann 13 Kinder] danach gestr. die ihr gelassen worden
die bis 14 leidet] aus der kräftigen Minna den Trost geben, den sie bei dem Verluste so vieler Hoffnungen für 〈auf〉 sich und die Ihrigen bedarf 16 welche bis 17 steigert.] gestr.
Kondolenz zum Tode des Söhnchens, s. Bd. VII, Nr. 606,321, 4–6†. Guitarre: vgl. Bd. VII, Nr. 613, 327,20 .