Von Jean Paul an Friedrich Haug. Bayreuth, 5. September 1820.
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Können Sie ihm (Oestreicher) auf seiner Bilderjagd — nicht
meta-
phorische sondern körperliche Bilder —
ein und das andere Gehege
zeigen etc.... Sie haben bei der
seltnen Vereinigung von Kenntnissen,
Einfällen und lyrischen
Ergießungen ein schönes Mittel, sich immer zum67,30
Vortheil des Lesers zu unterbrechen, z. B. die Epigrammenreihe, gegen
deren Überreiz eine Einmischung andern Stoffs so wohlthuend
wirkt —
ich aus der Wetterprophetenschule ... da man vor ihr
(der Herzogin)68,1
als der Fürstin und als der geistigen
Schönschreiberin doch nicht im
Wochenkleide sondern im
Galastil erscheinen muß. Freilich so gern ich
ihre Hand auf
dem Postpapier sehe: so wäre mir die Hand ohne die
Feder doch
10 mal lieber.68,5
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Friedrich Haug. Bayreuth, 5. September 1820. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VIII_93
Kommentar (der gedruckten Ausgabe)
SiglenK (nach Nr. 91): Haug 5ten Sept. Vollständig nach H gedruckt III. Abt., IX, Nr. 28.
67, 27 Oestreicher: vgl. Bd. VII, Nr. 223,87, 32f. 68, 1 Herzogin: s. IV. Abt. (Br. an J. P.), VIII, Nr. 48.