Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 26. März 1816.
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Guten Morgen, mein freundlichster Emanuel! Unter allen an62,15
kommenden Briefen sind die Ihrer
Seelenschwester mir die schön-
sten, hellsten, reinsten, ächtesten und
wärmsten. Ich sehne mich
ordentlich nach ihrem Auge und Tone.
Kann sie keinen Stiefbruder
gebrauchen? Sie könnte mich
haben. — Und gerade so wie Sie,
lieber Alter, mit der unbefangnen Ergießung, die an nichts denkt62,20
als an das Herz, in das sie fließt, muß man an sie schreiben.
Gott
hebt Ihnen einen reichen Frühling auf. — Die arme
Renata!
Solche Mutterschmerzen hat sie nicht verdient.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel Osmund. Bayreuth, 26. März 1816. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_164
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: Am Tage Emanuel 1816. J: Denkw. 1, 269×.
Seelenschwester: Jette Braun.