Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 3. Februar 1818.
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N. S. Sie sollten, höchstgeschätzte Freundin, das ganze Jahr
nichts thun als schenken — wiewol Sie es auch thun —, weil niemand
mit solcher gefälligen Wahl zu schenken weiß als Sie. Ihre
Federn
sind für mich einem Paradiesvogel aus den Flügeln
gezogen; sie172,30
sind meine einzigen Brieffedern und
meine andern theuersten bleiben
blos dem gemeinen Gebrauche.
— Im Frühjahr werd’ ich Heidel-
berg wiedersehen und einige neue
Menschen dazu; aber dieß wird
mir die Sehnsucht nicht
nehmen, womit ich nach Ihren leeren173,1
Wohnzimmern aufblicken
werde. — Ich grüße theilnehmend einen
Sohn, der seine helle
und warme Mutter zugleich mit Erfüllen und
Geben von Hoffnungen belohnt. Und auch von andern werde
Ihr
schönes Herz, liebe Freundin, belohnt und erfreuet.173,5
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 3. Februar 1818. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_375
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: ehem. Freiherr von Ende, Alt-Jeßnitz; auf der 4. S. von 7 S. 8°. A: IV. Abt., VII, Nr. 95.
Vgl. zu Nr. 363. Karolinens Brief handelt von Jean Pauls Befinden, von ihren Schwestern und deren Männern u. a. m.