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Korrespondenz

Von Jean Paul an Karl August Freiherr von Wangenheim. Bayreuth, 18. Mai 1818.

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[ Bayreuth, 18. Mai 1818 ]

Endlich werd’ ich die Freude haben, Sie nach einer so langen an Himmeln und Höllen fruchtbaren Vergangenheit wiederzusehen und zwar in schönster Gegend etc. Mein Reisen bedeutet wie das Fliegen der Fledermäuse, allzeit schönes Wetter. Vielleicht mach’ ich Ihnen — und dem ganzen corps diplomatique, das in die Bäder geht — durch die gewisse Nachricht eine Freude, daß die beiden Monate etc. etc. — Ich freue mich auf das Wiedersehen und Wiederhören eines Mannes, der mir durch älteste und neueste Vergangenheit so werth und bedeutend geworden. Aber eben darum wünscht’ ich — da die Heilbäder gleich den Blutbädern des Kriegs immer die Gesandten entfernen — nur 3 Worte von Ihnen (wenn Sie für mich so viele vom wortreichen Bundestag übrigbehalten), welche mir Ihre Gegenwart versprechen.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Karl August Freiherr von Wangenheim. Bayreuth, 18. Mai 1818. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_408


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Textgrundlage
D: Jean Pauls sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 7. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1954. Briefnr.: 411. Seite(n): 186 (Brieftext) und 405 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K 1 (Konzept, nach Nr. 404): Wangenheim 8 Mai. * K 2: Wangenheim 18 Mai. i 1: Wahrheit 8, 136. i 2 (nach K 1): Denkw. 3, 299×. A: IV. Abt., VII, Nr. 113. 186,22 allzeit] davor gestr. immer K 2. — K 1 lautet abweichend: Die Hauptsache ist, schon so lang-geliebter und verehrter, daß ich Sie noch in Frankfurt finde und sehe, wohin ich in diesem Frühling, der so viel verspricht und hält zugleich, auf 10 Tage gehe... Welche Vergangenheiten haben wir zu besprechen! — Von da nach Heidelberg. — Wie freu’ ich mich auf Ihre Kinder, die ich nicht weniger [aus mehr] kennen werde als sie mich — In schönster Jahrzeit und schönster Gegend und schöner Vaterlandzeit sich wiederzusehen ohne einen Kretschmann im Rücken, ist wol der Kosten werth, einen Einspänner zu miethen und nach Frankfurt zu fahren. — Jeder Minister kann gewiß sein, daß in jedem Briefe an ihn in irgend einem Winkel und wärs der Postskriptwinkel, wenn er erlaubt wäre, eine Bitte an ihn ihm auflauert — und so lauert auch wirklich hier eine Bitte — die um eine Antwort.

Wangenheim, Jean Pauls Freund von Koburg her, war damals württembergischer Gesandter am Bundestag in Frankfurt a. M. Nach A scheint der Brief auch noch den Wunsch enthalten zu haben, Thieriot (mit dem Wangenheim auch befreundet war) möge von Mainz nach Frankfurt kommen; vgl. 194 , 3—5 .