Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Stuttgart, 7. Juli 1819.
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Sie, lieber Herr Hofrath, hatt’ ich recht oft sehen wollen; und
gerade Sie hab’ ich am wenigsten gesprochen, so sehr bin ich
in und
um Stuttgart herumgewirbelt
worden. Könnt’ ich denn nicht
wenigstens heute — da ich übermorgen reise — Sie finden und
mich
etwa gar zu einem einsamen
Mittagessen (denn an großen, wie283,25
das Ihrige, hab’ ich
mich übersatt gegessen) selber einladen, um mit
Ihnen zu
sprechen? Ist das nicht: kann ich nicht vor (nicht zum)
Thée
etwa kommen, fals die afrikanische Sonne mich nicht bis dahin
zerschmolzen hat oder verkalkt? — Meinen wärmsten
Morgengruß
an Ihre Gattin!
283,30
Jean Paul Fr. Richter
Postskript: oder wollen Sie meine Bitte lieber morgen erfüllen?
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Stuttgart, 7. Juli 1819. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_544
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Cotta-Archiv. 1 S. 8°; 4. S. Adr.: Herrn geheimen Hofrath von Cotta dahier. Mit 2 Büchern. J: Cotta 2, 515. A: IV. Abt., VII, Nr. 202. 283,24 übermorgen] aus morgen 28 etwa] aus etwan 33 das Postskript steht auf der Adreßseite.
Cotta antwortete: da seine Frau nicht wohl sei, möge J. P. statt zum Mittagessen lieber zum Tee kommen.