Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Paul Graf von Medem. Bayreuth, Oktober 1819.
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Um das Leben ohne Gier und ohne Angst zu genießen, muß man sich das Ziel nicht wie ein Weltumsegler in Zeit- und Raumferne setzen, sondern man muß wie ein Spaziergänger eines in jeder Nähe finden. Komme jeden Tag an und reise jeden Tag ab: so feierst du unzählige Feste der Ankunft, und dein Herz lebte immer im Bestreben und im Erreichen zugleich, denn die Bahn zum Ziele bestand aus lauter kleineren Zielen.
Zitierhinweis
Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Paul Graf von Medem. Bayreuth, Oktober 1819. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VII_583
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: SBB, Nachlass Jean Paul, Fasz. 11 a, Dichtungen, 3. Bd., Nr. 15: Stammbuch: Graf v. Medem. i: Papierdr. 2, 162.
Beilage des folgenden. Graf Paul Medem war ein Neffe der Herzogin Dorothea. Zum Gedanken vgl. Br. I, Nr. 56 (an Oerthel, 5. Aug. 1783): „Nicht das Ziel, sondern die Bahn macht uns glücklich.“