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Von Jean Paul an Johann Gustav Gottlieb Büsching. Bayreuth, 19. Dezember 1809.

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[Konzept]

[ Bayreuth, 19. Dez. 1809 ]
77,2

Nur eilig d. h. durch Gelegenheit antwort’ ich auf Ihre schöne
Einladung, bei welcher ich freilich lieber und öfter ohnehin Gast
als Wirth und Koch sein möchte 〈wäre〉. Es ist schön, daß in77,5
Berlin voriger Aufklärungsschimmer und deutsches Licht sich jetzt
immer dichter zu deutscher Wärme sammelt. — Mein Gewissen
verbietet mir, an eine Zeit des Versprechens mich zu binden; indeß
könnt’ ich Ihrer Monatsschrift nach freiern Monaten vielleicht
Zusätze zur ästhetischen Vorschule, (z. B. über die nothwendige 77,10
Unergründlichkeit des Genies d. h. des Instinkts, also des uns un
bewußten Weltgeistes) geben. Ich bitte Sie, wenn Sie H. D.
Wolfart kennen, [ihm] meinen Dank wie meine Achtung zu be-
zeigen. Dieser Brief ist nicht ein Nichtssagebrief wie etw[an] ein
Berührmeinnicht; und Männer, denen Deutschland das Nibelungen 77,15
Lied und so viel weiter und Weiteres verdankt, wissen gewis, daß
ein anderer Deutscher ihnen in Gesinnung und Feuer für das Gute
ähnlich ist. Aber ich habe Zeit und Gesundheit von nöthen für
lange Werke — und kaum Zeit für Werkchen.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Gustav Gottlieb Büsching. Bayreuth, 19. Dezember 1809. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_207


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 208. Seite(n): 77 (Brieftext) und 456 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K (Konzept): D. Büsching in Berlin. 19 Dec.. i 1: Wahrheit 7, 149 (undat.). i 2: Denkw. 3, 209×. 77,7 dichter] davor gestr. mehr 8 indeß] davor gestr. ob ich gleich 9 freiern] davor gestr. einigen 13 f. bezeigen] aus bezeugen [ vgl. 53 , 15—17 ] 15 Männer] danach (wie auch Ihr Freund v. d. Hagen) i 1 (wohl Zusatz des Herausgebers)

Der Germanist J. G. Büsching (1783—1829), dessen mit von der Hagen zusammen herausgegebene „Deutsche Gedichte des Mittelalters“ (Berlin 1808) J. P. bezogen hatte, wie aus Zimmers Brief an J. P. IV. Abt., VI, Nr. 27 hervorgeht, hatte in einem nicht erhaltenen Briefe J. P. zur Mitarbeit an einer neuen Zeitschrift für Wissenschaft und Kunst „Pantheon“ aufgefordert, die er mit Kannegießer zusammen herausgab, die aber bald wieder einging, so daß es zu keinem Beitrag Jean Pauls kam. Zusätze zur Vorschule: vgl. deren § 14. Wolfart: vgl.IV. Abt. (Br. an J. P.), VI, Nr. 43.