Von Jean Paul an Philipp August Böckh. Bayreuth, 5. Februar 1810.
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Verehrtester Herr Professor! Schon einmal hab’ ich — mit87,10
Dank für das Zutrauen der Redakzion — die Beurtheilung der
Herderschen Werke ausgeschlagen, weil sie Kräfte fodert,
welche
meine übersteigen und welche die Redakzion gewiß leichter in
ihrem
Zirkel aufbietet. Auch, glaub’ ich, wären, da seine
Werke schon
von der Zeit rezensiert worden, keine mehr zu
beurtheilen nöthig87,15
als die zum ersten male
gedruckten.
Zu beurtheilen wünsch’ ich Köppens Darstellung des
Wesens
der Philosophie, — welche in kurzem erscheint — in so fern
sie
eines Schülers meines Freundes Jacobi so würdig ist als ich hoffe.
Die übrigen vorgeschlagenen Werke — Krummacher,
Woltmann,
87,20
Conti — sind nicht hier zu haben und leider bei mir
jetzt zu wenig
Zeit zum Rezensieren, das mich die dreifache eines eignen
Produ
zierens kostet. Leben Sie wol in
Ihrem so fruchttragenden Leben.
Jean Paul Fr. Richter
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Philipp August Böckh. Bayreuth, 5. Februar 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_225
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K: Profess. Boekh 5 Febr. *J: Neue Heidelberger Jahrbücher, 11. Jg., 1902, S. 243.
Herder: vgl. Nr. 70†. Köppen: vgl. Nr. 214†. Die vorgeschlagenen Werke waren vermutlich: Krummachers „Apologen und Paramythieen“ (1810); Woltmanns „Geist der neuen preußischen Staatsorganisation“ (1810); „Denkwürdigkeiten der Stephany Louise Bourbon Conti“ (1809).