Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 8. Februar 1810.
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Guten Tag, Lieber! Hier meine Nachdämmerungen. Es sollte mir lieb sein, wenn sie mehr werth wären als ich immer fürchte. Du kannst sie — wegen später Post — gemächlich lesen. — Beide Kalender gaben mir; der hiesige schönen Scherz, der andere Ernst. — Laß dir doch Arnims Wintergarten geben. Bei dem Laß da oben fällt mir erst die Regel des Franzosen ein — die ich unlängst bei dir mit einer andern von mir selber sehr gut durchgeführten ver wechselt habe — Nämlich alle irregulären Zeitwörter (meine haben noch eine Nebenbestimmung des Umlauts) haben kein e im Imperativ, zB. trink, laß, aber nicht haß, hink. 2 Gute Nacht! kann man jedesmal zu dir sagen, wenn man nicht kommt.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 8. Februar 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_226
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP. Präsentat: Donnerstag, den 8 Febr. 10. 87,32 Laß] aus Lasse (beidemal) 33 unlängst] aus vorlängst
Der hiesige Kalender: jedenfalls der im Senfftischen Verlag in Bayreuth erschienene „Lustige Historien-Kalender für den Bürger und Landmann auf 1810“. Arnims Wintergarten: vgl. Nr. 311. Regel des Franzosen: vgl. Nr. 173; Jean Paul schreibt aber weiterhin meist „lasse“, vgl. 99, 32, 150, 25 u. ö.