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Korrespondenz

Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 22. Juni 1810.

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[ Bayreuth, 22. Juni 1810 ]

Guten Morgen, Lieber! Ich wußt’ es schon, daß es mit dem gekrönten Phantasten in Gotha nichts werde. Er thut sogar, als habe ein anderer als ich, ein gewisser Bokh aus Göttingen an ihn geschrieben und schickt mir daher meinen Brief zurück. Zornig ist er auf mich wegen Levana B. II S. 143 184 221; vielleicht auch weil [ich] in den Dämmerungen S. 220 sein Lieblings Volk, die Sineser, gelästert. — Hundert Dinge sind mir unverständlich;Diese Stellen will ich mit Fragezeichen besetzen. Die ganze Propugnatio versteh’ ich nicht. ich wollte, du erhelltest sie mir. — Ich bitte dich um das Sonntags blatt. — Schicke die Briefe mir zuerst wieder; nachher geb ich sie Emanuel.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 22. Juni 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_293


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 294. Seite(n): 114 (Brieftext) und 475 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Berlin JP. Präsentat: Freitag, den 22 Jun. 10. 114,5 ein gewisser Bokh] nachtr. 10 wolltest

In der ungnädig ablehnenden Antwort des Herzogs von Gotha (Br. an J. P. IV. Abt., VI, Nr. 83) heißt es: „Warum ich Ihnen Ihren Brief zurückschicke, ist vielleicht eine irrige fixe Idee, die Sie mir, wie das Übrige, verzeihen müssen. Mir kömmt Ihre Aufschrift gar nicht wie Ihre übrigen Aufschriften, Ihr Siegel nicht wie die übrigen Siegel, Ihre Hand gar nicht wie Ihre gewöhnlichen Züge vor; ich weiß, daß in Göttingen sich junge Leute den frechen Scherz gemacht haben, Briefe im Nahmen und soi-disant im Geiste bekannter sich deutlich aussprechender Menschen in die Welt zu schleudern.“ Der Name Bokh ist wohl verlesen aus der Unterschrift Rokh am Schluß des Briefes. Levana: es handelt sich um Stellen in § 101f. (I. Abt., XII, 273, 288ff., 302), wo Witz, Phantasie und Kunstgenie auf dem Throne als gefährliche Gaben bezeichnet werden. Dämmerungen: I. Abt., XIV, 139. Sonntagsblatt: vgl. Nr. 269.