Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 5. August 1810.
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Guten Morgen, Alter! Ich muß gestern bei dir froher gewesen
sein als das Schicksal gerne sieht. Denn es hätte beinahe die
schwarze Allee im Katakomben-Sinn zu einer gemacht. Denn bei
gießender Regennacht stürzte ich nicht weit von dir in den
Main.
Mein Stock und meine Kaltblütigkeit halfen mir. Den Hut
fand127,30
man heute am andern Ufer. Die Bücher kamen an
der Mühle ge
mahlen an. Schreibe mir also
den Titel der Vogtischen Schrift
und den der andern. — Es hat mir weiter nichts geschadet,
als
daß ich nicht gut sitzen kann, wegen hohen
Ufer-Falles.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Christian Otto. Bayreuth, 5. August 1810. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_326
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Berlin JP. Präsentat: Sonntag, den 5 Aug. 1810. J: Wahrheit 7, 179. 127,29 gießenden] nachtr. sturzte
Die schwarze Allee, die heutige Kanalstraße, lief zwischen der nördlichen Stadtmauer und dem Main her. Vogtische Schrift: vielleicht „Die deutsche Nation und ihr Schicksal“ (1810) von dem Frankfurter Legationsrat Nikolaus Vogt, vgl. Nr. 342.