Von Jean Paul an Johannes Perthes. Bayreuth, 25. Juni 1811.
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Da Sie schon vor anderthalb Jahren den Wunsch zu Anstalten
einer neuen Auflage der Vorschule geäußert; so hab’ ich
deren nun
genug gemacht, um eine zweite zur Ostermesse 1812 geben zu
können.205,10
Die Bedingungen, über welche wir beide am
leichtesten einig
werden, lass’ ich noch weg, bis Sie mir
schreiben, daß Sie die
Vorschule nicht aus Ihren Händen bei ihrer zweiten
Erscheinung
in fremde wünschen. Ich würde nicht anders als
ungern die Pflege
väter dieses mir so
lieben Kindes wechseln.205,15
Das Vergreifen auch der Levana hört’ ich von einem
fremden
Buchhändler, aber nicht vom Verleger, welcher mir doch schon
bei
dem Absatze von 1300 Exemplaren einen Honorar-Nachschuß
ver
tragsweise zu bezahlen hat.
Verträgt sich meine Bitte mit Ihren
Verhältnissen, so bitt’
ich Sie — der Sie es als Buchhändler am205,20
besten wissen
und dem ich am stärksten glaube — um die Nachricht,
ob die
Levana sich wirklich vergriffen.
Ich bitte Sie um möglich-schnellste Antwort.
Der Himmel, der allein zu geben nicht aufhört, gebe Ihnen
Freude und wo es nöthig, Trost. —205,25
Jean Paul Fr. Richter
N. S. Sie kennen das Postverhältnis; also hab’ ich nicht
frankiert, aber unter der Bedingung daß Sie auch nicht frankieren.
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Johannes Perthes. Bayreuth, 25. Juni 1811. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_497
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: Staatsarchiv Hamburg (Nachlaß Perthes). 2 S. 4°. K (nach Nr. 514, von Karolinens Hand, Schluß eigenh.): An Perthes. 205,19 hat] aus hatte H
Vgl. Nr. 436. Perthes’ Antwort ist nicht erhalten, vgl. aber Nr. 516.