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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 2. Oktober 1811.

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Eilig
Bayreuth d. 2. Okt. 1811
226,2

Eben erhielt ich, bester Cotta, Ihr Briefchen und Ihr Geschenk
Meiners — welcher mir sehr wol thut —, als ich Sie bitten wollte,
mir des Hofrath Wolke Aufsatz, der aus Zeit, Ort, Geist 400 Wörter 226,5
ableitet, auf seine Erlaubnis mit der fahrenden Post möglichst
schnell zuzusenden. (Des Portos wegen muß irgend ein Werth
darauf stehen.) Nach der Lesung dieses so wie anderer Aufsätze
von Wolke will ich für das Morgenblatt einen kleinen Aufruf an
das Publikum ausarbeiten, einen solchen Sprachkenner mit einem226,10
solchen Sprachschatze nicht ungenützt und unbelohnt untergehen zu
lassen. Vom Hamburger Morgenblatte hör’ ich nichts; mich ekelts
nach dem ersten gelesenen Bogen, nur eine Zeile dahin zu schicken. —
Sollte Ihnen Hofrath Jung aus Frankfurt a. M. ein Gedicht
Clara zuschicken: so will ichs empfohlen haben, da ichs gelesen 226,15
habe. —


Ich wünschte im Damenkalender hätte Lafontaine den kürzesten
und Weisser den längsten Aufsatz gemacht. Leben Sie wol.


Ihr
Jean Paul Fr. Richter
226,20

N. S. Auf Ostern, noch gewisser auf Michaelis bitt’ ich Sie
etwas von mir zu verlegen, und wär’ es eine neue Auflage.


Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 2. Oktober 1811. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_544


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 545. Seite(n): 226 (Brieftext) und 521 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Cotta-Archiv. 2 S. 4°. Präsentat: 7 Octob. 1811, [beantw.] 12 Nov. K: Cotta 2 Okt. 1811 (nur Inhaltsangabe). A: IV. Abt., VI, Nr. 187. 226,5 des Hofrath Wolke] aus Wolke’s der] aus welcher

Cotta hatte Jean Paul vermutlich den eben in seinem Verlag erschienenen 1. Bd. der „Untersuchung über die Verschiedenheit der Menschennaturen in Asien und den Südländern“ von Chr. Meiners gesandt. Wolke hatte im Brief an J. P. IV. Abt., VI, Nr. 177 ihn gebeten, einen kleinen Aufsatz mit der Anzeige des von ihm (Wolke) geplanten „Anleits“ für das Cottaische Morgenblatt zu schreiben und bei dessen Einsendung die Redaktion zu ersuchen, seinen (Wolkes) dem Morgenblatt zugeschickten Aufsatz mit 400 von Ort, Geist und Wort abgeleiteten Wörtern entweder an ihn (Jean Paul) oder an den Buchhändler Kummer in Leipzig zu senden. Hamburger Morgenblatt: vgl. zu Nr. 516 und 559. Jung: vgl. zu Nr. 530. Damenkalender: das Taschenbuch für Damen auf 1812 enthält von August Lafontaine die Erzählung „Herr Adam Schlau oder die Probe“, von Fr. Weisser ein „Sendschreiben an Cotta“.