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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 3. Dezember 1811.

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Bayreuth d. 3. Dec. [1811]
236,7

Die Beantwortung Ihres werthen vom 12. Nov. verschob ich
immer auf die versprochne Ankunft des Wolkeschen Manuskripts,
das aber immer noch nicht gekommen ist. Ich wünschte so gern236,10
noch in diesem Jahre, dem Morgenblatt etwas zu geben; — auch
für Wolke wünscht’ ich es. Senden Sie mir es aber nicht durch
Buchhändler-Gelegenheit. Die 3te Lieferung von Müllers Werken,
den 19. Apr. abgegangen, hab’ ich vorige Woche erst aus Lübeks
Nachlaß erhalten.236,15

In Rücksicht der neuen Levana willige ich in Ihre Vorschläge;
nur aber setz’ ich 2 Wünsche dazu; den ersten daß Sie mir in der
Mitte Jenners, wo ich Ihnen 2 Bände schicken werde, 40 wenigstens
30 Louisd’or anweisen, weil ich einmal meine ökonomischen Rech
nungen auf eine frühere Ausgabe gemacht habe. Zweitens wünscht’236,20
ich sehr die Herausgabe zu Johannis, was auch für Sie (wie Sie
besser wissen als ich) wegen des Meßkatalogs vortheilhaft wäre,
zumal da zu Michaelis die zweite Ausgabe der Ästhetik mit jener
zusammentreffen würde. Ich bitte Sie sehr um die Realisierung
dieses zweiten Wunsches, da ich in allem Übrigen so gern jeden236,25
Ihrigen erfülle.


Das Hamburger Morgenblatt wird, wie mir Perthes schreibt,
nicht einmal in Hamburg gelesen, weil man es für ein Zwangsblatt
hält. Um desto weniger bekommt es eine Zeile von mir.


Leben Sie wol und siegeln Sie bald ein Blättchen an mich zu.236,30


Ihr
Jean Paul Fr. Richter

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 3. Dezember 1811. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_571


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 572. Seite(n): 236 (Brieftext) und 526 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Cotta-Archiv. 3 S. 8°. Präsentat: 7 Decbr. 1811, [beantw.] 9 —. K (durchstr. Konzept): Cotta d. 3 Dec. [aus Nov.] 1811. B: IV. Abt., VI, Nr. 187. 236, 7 1811] von fremder Hand mit Blei zugesetzt H 17f. in der Mitte Jenners] aus Jenner H

Wolkes Manuskript: vgl. Nr. 544†; Cotta hatte in B geschrieben, der Aufsatz sei an Wolke zurückgegangen; Jean Paul scheint das übersehen zu haben. Lübecks Nachlaß: vgl. zu Nr. 503. Levana: Cotta hatte geantwortet, wegen der schlimmen Lage des Buchhandels werde es ihm schwer, sich zu entscheiden, zumal da eine zweite Auflage sich zur ersten verhalte wie 1 zu 10. (Dazu Fußnote Jean Pauls: Dieses Verhältnis kann nicht sein; wie hätte sonst ein Niemeier die 6te Auflage [seiner „Grundsätze der Erziehung“] geben können? — So müßt ich ja blos ½ Ld. bekommen.) Er hatte dann angeboten, 2 Ld’or pro Bogen gleich nach Vollendung des Drucks — der aber erst nach Ostern erfolgen solle —, 2 nach Absatz von 500 Exemplaren, 1 nach Absatz von 1300 (bei einer Auflage von 2000) zu zahlen. Hamburger Morgenblatt: vgl. Nr. 559†.