Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 2. Januar 1812.
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Etwas eilig!
Guten Tag, Geliebter! In diesem Jahre bekommen Sie die
ersten Schreibzeilen von mir. — So wie die geistige Edelfrau
oder Edelmännin die Frage stellt: ist sie schon selber
Antwort; denn243,30
der Knabe bleibe unter dem wachen
Mutterauge mit andern
Schülern. Erst später, im 12, 14ten Jahre möge ein Knabe ins
künftige Leben durch öffentliche Schüler-Gemeinschaft ins
Männer
leben eingeübt und eingefahren
werden. Früher ist die zarte Pflanze244,1
der Sittlichkeit der
höhern Pflege werth. — Und am Ende: der
Kopf wird so leicht
voll — und das arme Herz so leicht leer. Er
bleibe bei der,
die ich mit allen Kräften eines vollen Herzens hier
zum neuen
Jahre grüße.244,5
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 2. Januar 1812. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_591
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: 2. Jan. 12. J: Denkw. 1, 239. 243,32 ein] aus der 33 f. ins Männerleben] nachtr.
Die geistige Edelfrau ist vermutlich Jette Braun, vgl. Nr. 603, 617, 644. Jean Paul schickte seinen Max erst mit 13 Jahren (1816) aufs Bayreuther Gymnasium.