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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Leonhard Schrag. Bayreuth, 20. Mai 1812.

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Baireuth d. 20. Mai 1812

Dieses Blatt enthält nichts als eine Bitte, die ich Sie zu ver zeihen bitte. Ich wünschte nämlich, Ende Maies 2 oder 3 oder 4 Wochen Ihr freundliches und kunstreiches Nürnberg zu genießen, so wie da mit meinem Freund dem Präsidenten Jacobi aus München zusammen zu treffen. Ich bedarf nun eine gewöhnliche Stube mit einer Kammer; — nicht der Nachmittaghitze ausgesetzt — unbedeutend möbliert, doch mit einem Kanapé — wo möglich, dem Museum nahe — Aufwartung — und weiter nichts, da ich Mittags im Gasthofe esse. Zu meinem Vergnügen gehört, daß ich als Miethmann, nicht als Gast in Nürnberg lebe. Mein vortrefflicher Freund Schweigger gab sich um meine Einquartierung schon mehr Mühe als ich ihm vergelten kann; indeßen ungeachtet mancher seiner guten Vorschläge, sind Sie vielleicht doch durch Ihre andern Verhältnisse im Stande, mir noch bessere zu machen. Verzeihen Sie also, daß ich Sie zu meinem Reichs Quartiermacher wähle und Sie um Wahl einer Wohnung und um Angabe ihres wöchentlichen Preises bitte.

Gibt es in Nürnberg Erlanger Doppelbier? Oder hat wenigstens das Nürnberger eben so viel Hopfen? Diese Frage thut mein ver wöhnter Magen.

Ich werde Ihnen sehr für die Erfüllung meiner Bitten danken. Leben Sie wol!


Ihr ergebner Jean Paul Fr. Richter
Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Leonhard Schrag. Bayreuth, 20. Mai 1812. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_643


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 645. Seite(n): 265 (Brieftext) und 536 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Bayer. Staatsbibl.; ehem. Carl Schrag, Nürnberg. 2 S. 4°; 4. S. Adr.: Herrn Buchhändler Schrag / Nürnberg. Fr. J: Euphorion II, 620×. 265, 8f. 2 oder 3 oder 4] aus 1 oder 2 oder 3