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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 28. September 1812.

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293,14
Baireuth d. 28 Sept. 1812
293,15

Hier sind, mein guter Cotta, zwei Bände der Vorschule. Der
dritte, mit weniger Zusätzen, folgt Ende Oktobers. Darauf kommen
monatweise die nur in den Abschriften noch nachzubessernden
Bändchen der Levana. Ich flehe Sie aber ordentlich an, daß
Sie meine sieben Bitten an den Setzer zu Ihren sieben Befehlen293,20
an ihn machen. Auch beschwör’ ich Sie, mir jedes abgedruckte
Bändchen zu schicken, damit ich die Druckfehler anzeige, welche in
einem wissenschaftlichen Werke so leicht zu Denkfehlern werden. —
Empfangen Sie meinen Dank für die Bezahlung meiner Anweisung!
Möge Ihrer so würdigen Thätigkeit bald die Zeit eines freiern293,25
Spielraums wiederkommen.



Ihr
ergebner
Jean Paul Fr. Richter

N. S. Ich glaube durch meine Zusätze die Vorschule um ein 293,30
Drittel besser und um ⅔ systematischer gemacht zu haben und um
3 3 recht.


[Beilage] 294,1
Sieben Bitten an den H. Setzer der Vorschule.

Ob ich gleich nicht das Glück Ihrer Bekanntschaft habe, sondern
erst einiger massen durch das Setzen der Vorschule erhalten werde:
so wend’ ich mich doch mit 7 Bitten an Sie.294,5

Erste — Wo im gedruckten Texte vide und eine rothge-
schriebne Zahl steht, da suchen Sie im Manuskri[p]te diese auf;


zweite — dann drucken Sie so lange aus diesem bis eine rothe
Linie
kommt; darauf kehren Sie wieder in das Gedruckte zurück —


dritte — die Noten im Mspt bringen Sie immer unter die294,10
rechte rothe Zahl —


vierte — S. 74 im Gedruckten steht vid. 74, ob es gleich heißen
sollte vid. 27; lassen Sie sich aber nicht irre machen, denn ich zähle
dann fort 75, 76 etc.


fünfte — machen Sie nicht die falschen Genitiv-S wieder294,15
lebendig, die ich ausgestrichen; z. B. nicht Wahrheits Gefühl,
sondern Wahrheitgefühl.


sechste — die Vorrede zur zweiten Auflage wird früher ge
druckt als die zur ersten —


siebente — und diese ist die Hauptbitte: sagen Sie Amen! d. h.294,20
ja ja, es soll also geschehen.


Leben und setzen Sie wol!



Der Verf.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 28. September 1812. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_678


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 6. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1952. Briefnr.: 680. Seite(n): 293-294 (Brieftext) und 544 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Cotta-Archiv. 1 S. 8° (Brief) und 1½ S. 4° (Beilage). Präsentat: 2 Oct. 1812, [beantw.] 3 —. K: Cotta. 28. Sept. 1812. J: Cotta 1, 389×. Die Beilage erschien 1958 als Faksimiledruck Nr. 3 des DLA,, Marbach. 293,16 zwei] aus die zwei ersten H 20 Ihren] nachtr. H Befehlen] aus Geboten H 294,9 darauf] aus dann H 12—14 die Zahlen (außer der ersten) mit Rotstift H 13 denn] davor gestr. sondern H 16 z. B.] davor gestr. also H