Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 21. Mai 1814.
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Mein Guter! Theilen Sie auch meine Schmerzen. Aber mein
Gewissen hat zu meinem einzigen Troste keine über die gute
Ma-
383,20
rianne, aber mein Herz.
Ihr Wesen zog sie in die Tiefe hinab
und da ein solches Grab
durch den Erdboden durchkann, so ist sie
nur auf andere Art
im Himmel — — Wann seh ich Sie heute?
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 21. Mai 1814. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=VI_879
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
H: SBa. Präsentat: b) 21t Mai 1814. Auf der Rückseite von Emanuels Hand mit Blei: „Calledonia / Goerres über Napol.“ J: Denkw. 1, 261.
Mit Mariannens Abschiedsbrief (an J. P. IV. Abt., VI, Nr. 241), worin sie anzeigte, daß sie, nachdem ihre Mutter vor zwei Monaten gestorben und ihre Schwester versorgt sei, nunmehr „eile, von einer Welt endlich wegzukommen, wo ich so unbegreiflich fehlen mußte“. Wenn er diese Zeilen lese, sei sie gewiß tot, und er solle sich darüber freuen und sie nicht gar zu sehr verachten. Sie hatte sich am Abend des 17. Mai in den Rhein gestürzt, war noch lebend herausgezogen worden, aber am nächsten Morgen verschieden.