Von Jean Paul an Gottlieb Ernst August Mehmel. Bayreuth, 31. Juli 1805.
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1) Bin ich ganz aus Ihrem Gedächtnis gestrichen, in das ich mich
von Messe zu Messe mit Druckerschwärze einzuschreiben und ein
zuschwärzen suche? 2) Und hat Ihre Bibliothek ein Omar
ver-
brannt? — Mein Freund Otto, der 2 Tage in Erlangen bleibt,
gibt Ihnen nicht nur Gelegenheit sondern — was bei Ihnen als
ein48,30
Absolut[es] das Seltenste ist — Zeit,
meine 2 Fragen herrlich zu
beantworten. Sie brauchen nur — was
die 2te betrift — folgendes
in seinen
Wagen mitgeben: —— Sobald ein Wetter ist, daß ein
Prophet ein
prophetisches Gespinst von so viel Haltbarkeit als eine
Spinne
machen kann —48,35
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Gottlieb Ernst August Mehmel. Bayreuth, 31. Juli 1805. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_122
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (nach FB Nr. 24): Mehmel 31 Jul. A: IV. Abt., V, Nr. 55. 48,34 so] davor gestr. mehr
Nach A bat Jean Paul um Bernhardis „Griechische Grammatik“ (1797) und „Allgemeine Sprachlehre“ (1800—03) und um Kannes soeben erschienene „Mythologie der Griechen und Römer“ (1805). Mehmel schickte ihm in Ermangelung der beiden ersten Werke Bernhardis „Anfangsgründe der Sprachwissenschaft“ (1805), dazu den Kanne, Eschenmayers Dialog „Der Eremit und der Fremdling“ (1805) und „eine Kleinigkeit“ von sich selbst (vielleicht die Schrift „Über das Verhältnis der Philosophie und Religion“, Erlangen 1805).