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Korrespondenz

Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 10. November 1807.

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Eiligst.
Bayreuth d. 10. Nov. 1807
177,20

Guten — Morgen — Abend — und sonst derlei! Ich schreibe
eilig, mein geliebter Emanuel, und habe den Schwanz des Eich
horns dabei an der Nase.


— Noch geht es gut mit uns, wiewol ich noch kein anderes Geld
habe als die bekannten Zinsen von 1000 fl., womit wenigstens der177,25
Martinimarkt zu bestreiten ist —


Ich sehne mich nach meinem alten Emanuel, — denn ich allein halte
mich in Bayreuth für den Mann und für die Frau, der und die ihn am
schärfsten kennt und am festesten liebt. So bleibts! Denn Sie hätten
mehr Mühe, meinen Glauben zu untergraben als ihn zu gründen!177,30
Denn letzteres haben Sie unwissend gethan und göttlich-nothwendig.


Hier kommt vielerlei und das Ganze erwartet Sie selber, sogar
die Empfindungen der Köhler, die sie mir zu 60 p. c. leiht — Das
Porto ist 55 kr.


Wie Sie uns das Gestern verherrlicht, wird Ihnen wahrschein177,35
lich meine Frau gesagt haben. Ich kann hiebei, was Sie da thun,
weniger Dank zeigen als Rührung und Freude über einen Menschen,178,1
der so ist. Und so bleib’ er, finde aber auch einige, die ihn mit Aehn
lichkeiten belohnen!


Richter

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Emanuel. Bayreuth, 10. November 1807. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_426


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961. Briefnr.: 427. Seite(n): 177-178 (Brieftext) und 336 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: SBa. 3 S. 16°. Emanuels Notiz: beantw. Döhlau 15 — J: Denkw. 1,193×.

177,33 Frau v. Kehler, die mit ihrem Mann nach Schlesien (Glatz) verzogen war und deren inhaltlose Briefe Jean Paul viel Porto kosteten; vgl. Bd. VI, Nr. 200† und IV. Abt. (Br. an J. P.), VI, Nr. 29. 35 Gestern: Geburtstag von Max und Odilie.