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Von Jean Paul an Friedrich Wilhelm Hagen. Bayreuth, 12. Dezember 1807.

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[ Bayreuth, 12. Dez. 1807 ]
185,26

Gerade die Menschen, die später nicht von Büchern erzogen werden,
die breiteste und daher gedrückteste Unterlage des Staats, befestigt
und ründet ein Pestalozzi am schönsten. Das Volk, als der geistig
ungeschwächte Theil, ist des Enthusiasmus am fähigsten, sobald er es185,30
nur weiß, [daß] man mehr sein Herz füllen als seinen Beutel leeren
will. Das Schulhaus ist die rechte und sechstägige Kanzel des Pre
digers — die wahre Kirche des Staats und der Gottheit. Und hätte
man in jedem Dorf einen Schulprediger, so wäre die Menschheit
erlöset; denn der Dörfer sind mehr als der Städte und diese würden185,35
am Ende durch jene bekehrt.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Friedrich Wilhelm Hagen. Bayreuth, 12. Dezember 1807. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_443


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961. Briefnr.: 444. Seite(n): 185 (Brieftext) und 339 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

K: Hagen (nachtr. in Selb] 12 Dec. i: Denkw. 3,157. B: IV. Abt., V, Nr. 147.

Vgl. Bd. II, Nr. 724† u. Bd. VI, Nr. 352†. Hagen, der seit 1803 Diakonus in Selb war, hatte die Abschrift einer Eingabe an das preußische Königspaar vom 14. Okt. 1807 (vermutlich über Schulangelegenheiten) übersandt und zugleich gebeten, Jean Paul möge einmal mit dem Buchhändler Lübeck wegen des Verlags seiner (Hagens) Schulpredigten sprechen.