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Von Jean Paul an Gottlieb Ernst August Mehmel. Bayreuth, 9. und 26. August 1804.

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[ Bayreuth, 9. und 26. Aug. 1804 ]
2,8

Sobald Schelling in der Physik mit seinem Geist die Materie
beseelt, was andere Kombinieren nennen, wird mir seine Welt2,10
weisheit Himmels Weisheit, aber nicht, wenn er mit demselben als
Alkahest die Materie rückwärts auflöst in philosophische Luft,
welche freilich als durchsichtige Fassung der Welt leicht alles fäßt.
Die Einwürfe gegen Schellings Absolutes sind nur welche gegen die
Unbegreiflichkeit Gottes. So kehrt ewig der Mensch das Begreif2,15
liche, das nur vom Unbegreiflichen lebt, als Waffe gegen dieses;
den Halbgott als Messias wider Gott.

Zitierhinweis

Von Jean Paul an Gottlieb Ernst August Mehmel. Bayreuth, 9. und 26. August 1804. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_5


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961. Briefnr.: 5. Seite(n): 2 (Brieftext) und 258 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Berlin acc. ms. 1895. 4 (derzeit BJK). 4 S. 8°. *K: Mehmel. 9. u. 26 Aug. Vollständig nach H gedruckt IV. Abt., V, Anhang Nr. 3 B: IV. Abt., IV, Nr. 357. 2, 11f. als Alkahest] nachtr. H 14 welche] Einwürfe H

Vgl. Bd. IV, 299, Nr. 474†. Rücksendung der von Mehmel geliehenen Bücher, darunter des 1. Bandes der „Neuen Zeitschrift für spekulative Physik“, Tübingen 1802, mit Schellings Aufsatz „Fernere Darstellungen aus dem System der Philosophie“, der sich hauptsächlich mit dem Absoluten beschäftigt (vgl. I. Abt., XI, 423,29ff.). — H erwähnt ferner die „Manes sischen Minnelieder“ (s. B), Schleiermachers Ethik („Kritik aller bisherigen Sittenlehre“, Berlin 1803; vgl. Bd. IV, Nr. 474, 299,512†), Tiecks „Kaiser Oktavianus“ (vgl. Bd. IV, Nr. 488, 307,6†) und bittet um Ebersteins „Natürliche Theologie der Scholastiker“ (Leipzig 1803; vgl. Bd. VI, Nr. 862, 373,19), Reinholds Schrift „Etwas über den Widerspruch“ (bei Perthes in Hamburg erschienen), die von Friedrich Schlegel herausgegebene „Sammlung romantischer Dichtungen des Mittelalters“ (2 Bde, Leipzig 1804) und Eschenmayers „Philosophie in ihrem Übergang zur Nichtphilosophie“ (Erlangen 1804).