Von Jean Paul an Joachim Heinrich Campe. Bayreuth, 22. März 1808.
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[Kopie]
Das Buch war meine halbe Wiegenfestlichkeit — Sprachschatz-
kammer und Campe der Schatzmeister — In
jedem Falle d. h. im207,15
schlimmsten bewahrt und begießt
die Zukunft Ihren Lorbeer —
engste Ineinander dichten des
Lexikons — Doppel-Zweig — erdige
Zusammensetzungen mit — durch
Nachfolgen auf seiner eignen
Bahn — Möge Ihre Abendsonne, die
mit so viel Wärme und
Leuchten niederzieht, langsam und
wolkenlos in ihren künftigen207,20
Himmel ziehen! — Ihr Werk
trift zwar in eine arme, aber deutsch-
begeisterte Zeit
4 Punkte: (Statt verschlimmbessern, verunbessern oder mis
bessern)
Zitierhinweis
Von Jean Paul an Joachim Heinrich Campe. Bayreuth, 22. März 1808. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_505
Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen
K (anfangs Konzept, dann zur Kopie ergänzt): Campe 22 M.
207,23 Campe sagt in der Vorrede seines Wörterbuchs, S. XIIf., er habe die in den letzten Jahrzehnten in den Werken geschätzter Schriftsteller gebrauchten neuen Wörter im allgemeinen aufgenommen, außer wenn sie allzu fehlerhaft und seltsam gebildet seien, wie z. B. „des sehr verdienten Lichtenbergs mißrathenes verschlimmbessern“.