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Korrespondenz

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 23. Mai 1808.

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Bayreuth d. 23. Mai 1808.

Hier ist der Traum für den Damenkalender; und ein kleiner Auf satzden ich wegen der Neuheit des Interesses recht bald gedruckt wünschte. für das Morgenblatt. — Den Verfasser der meisterhaften Satire gegen Karl Julius Anthologie (im Intelligenzblatt) wünscht’ ich zu kennen; aber noch lieber einen ganzen Band von ihm zu lesen. — Das hier beiliegende Mspt — „Über das preussische Finanzwesen“ — ist von einem als Schriftsteller und als Geschäfts mann gleich sehr ausgezeichneten Verfasser, der aber durchaus anonym bleiben will. Der schnelle Druck dieses Werkchens wäre für Preussen vortheilhaft. Drei Louisd’or will er für den Druckbogen.

Ein Herr Gustav von Seckendorf, der in Hildburghausen seine Stelle als Kammerrath niedergelegt, schickte mir als Probe seines ästhetischen Gehalts ein Lustspiel zu, das einen großen verkündigt. Er wollte Ihnen Mspte anbieten. Auch fragt er an, ob er nicht Theil an der Redakzion des Morgenblattes nehmen könne. Der Regierungs Rath Schmidt, den Sie als vorigen Zeitungsschreiber kennen, schrieb mir viel zu seinem Lobe. —

Lassen Sie ja meinen Feldprediger bald ins Publikum reisen, bei dem er viele offne Hände schon findet! —

Leben Sie recht wol!


Jean Paul Fr. Richter
Zitierhinweis

Von Jean Paul an Johann Friedrich Freiherr Cotta von Cottendorf. Bayreuth, 23. Mai 1808. In: Digitale Neuausgabe der Briefe von Jean Paul in der Fassung der von Eduard Berend herausgegebenen 3. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe (1952-1964), überarbeitet von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/brief.html?num=V_531


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Textgrundlage
D: Jean Pauls Sämtliche Werke, Historisch-kritische Ausgabe. Dritte Abteilung, Band 5. Hrsg. v. Eduard Berend. Berlin: Akademieverlag, 1961. Briefnr.: 532. Seite(n): 220 (Brieftext) und 355 (Kommentar). Konkordanzen Druck-Digitale Edition

Kommentar (der gedruckten Ausgabe) Siglen

H: Cotta-Archiv. 3 S. 8°. Präsentat: 29 Mai 1808 [b.] 10 Jun. K (nach Nr. 526): Cotta 23 Mai. B: IV. Abt., V, Nr. 174. A: IV. Abt., V, Nr. 179. 220,25 kennen] können H

Mit dem „Traum einer Wahnsinnigen“ (I. Abt., XVII, 92—100) und dem Aufsatz „Über die erfundne Flug-Kunst von Jakob Degen in Wien“, der im Morgenblatt vom 8. Juni 1808, Nr. 137, abgedruckt wurde (I. Abt., XVII, 173—178). Cotta hatte in B gebeten, Jean Paul möge dem Damenkalender und dem Morgenblatt treubleiben und sich nicht „in andern Instituten versplittern“. 220, 11f. Verfasser der im Intelligenzblatt des Morgenblatts Nr. 25 v. 31. Dez. 1807 abgedruckten Satire auf die „Epigrammatische Anthologie“, hrsg. v. Carl Julius Schütz (3 Teile, Halle 1806—07), war, wie Cotta in A mitteilte, Friedr. Chr. Weisser, „ein guter satyrischer Kopf, aber vom Herzen das Gegenbild von Ihnen“. 14–18 Das Ottosche Manuskript sandte Cotta zurück und empfahl, es Rühles „Pallas“ anzubieten; s. Nr. 589†. 19ff. Seckendorf: s. Nr. 526† u. 552.