Briefe filtern
Das Pferd, das du antauschen wilst, ist nach der Aussage des Post meisters stätig, weichhufig und ohne Appetit zum Heu, stat dessen es blos Gras, höchstens Haber wil. „Wenn was dran wäre, so hätt’ „ers längst selbst genommen.“ Unter die Bücher, die du [...]
Inzwischen thut das gar nichts: denn wie alle Todten besuchst du mich im Schlafe und wir haben gestern zu Nachts uns doch wieder einmal ganz sat gesprochen. Ich gieng ausnehmend vergnügt über das pythagorische [!] Stilschweigen, das du zu beoba [...]
Hier schikk’ ich dir einen vortreflichen Roman: und so wil ich dir alzeit die guten Bücher vom Maier abliefern, die du ihm dan wieder zurük geben kanst. Du bekomst zuweilen manche gute nicht, weil schon der Name deines H. Vaters dar [...]
Auf einmal bist du von der schlafenden Kirche (in Töpen) zur streitenden übergelaufen und zielst nach dem punctum saliens eines Franzosen: denn zu einem Franzosen mus O. erst reifen. Ich habe gestern seinen Brief an dich bei ihm gele [...]
Die erste Neuigkeit, die ich dir zu schreiben habe, ist, daß ich in kurzer Zeit zwei unbeantwortete Briefe nebst zwei Couverten an dich abgelassen habe, welche dir hoffentlich durch die Besorgung des Hern Guldens zugestellet worden sind. — Ich hoffe, [...]
Warum bist du an einem so schönen Tage wie gestern nicht ge kommen? Ich sprach mit dem grössern Otto über die bekante Sache, als ich vorher mit ihm spazieren gieng. Herman hat es ausser ordentlich schlim; in 14 Tagen hat er [...]
Ach die wenigen Zeilen haben mir Thränen verursacht, mir — der wenig Freud’ hat; denn wo wäre sie? — und der auch diese einigen bald missen mus. Wenn ich vielleicht weg bin: so seh’ zu Nachts zu deinen Gängen in den Garten hin, wenn sie der Volmond beschim mert — und denke dan d’ran — wie wir ie [...]
Rochefoucauld sagt: der Dank hat oft nur die Absicht, noch mehr zu bekommen. Das ist so richtig, daß ich dir meinen Dank für dein Papier — indem ich dir diesen halben Bogen davon schenke — blos darum bezeuge, um wo möglich einen ganzen habhaft zu [...]