Briefe filtern
Sie bezahlen Dinge, die durch einen gemeinschaftlichen Genus keinen Werth verlieren, zu gütig mit solchen, die nur einen einzigen erlauben. Ich danke Ihnen eben so sehr als mich die Nachricht betrübte. Eines weis ich gewis, daß O[tto] nicht kalt war sondern Ihnen nu [...]
Ihre schönen Briefe — besonders der nicht an mich gehörige — zwingen mich ordentlich, heute mein Arbeits-Gewühl mit einem Ver gnügen zu unterbrechen, ich meine mit einem Brief an Sie. Warum sol ich nicht, was ich kan beitragen, die Tazen die der Zufal in Ihre Seele sch [...]
Ich nehme mit der innersten Seele an dem Aufreissen und Ein wühlen in alle Ihre Narben Theil. Alles was Sie verlangen, thu’ ich heute schriftlich. Wollen wir aber jezt neben dem Schmerze auch die Vernunft hören. Ich wolte fast gewis voraussagen, daß Er E [...]
Ich hoffe, ich habe jezt die Minute, die zwischen Kälte und Wärme, zwischen Empfindlichkeit und Empfindsamkeit so das Mittel hält, daß ich mit Ihnen von Ihnen selber mit der reinen Gleichmüthigkeit vol Wohlwollen sprechen kan als wenn ich in der [...]
Ich fange vielleicht, ohne wieder einzutunken, den Brief an Sie mit dem Tropfen Dinte an, womit ich den heitern an Otto beschlos. Ihrer überraschte und erquikte mich so wie die blühenden Nelken, vor denen ich in Bernek einathmend vorübergie [...]
Der Ton Ihres Briefes ehret Sie wie der Anlas desselben. — Ich wil Ihre Frage: „wie eine Seele als die Ihrige sich so etwas erlauben „kan“ so beantworten wie sie gethan wurde. Ich kan mirs nicht nur erlauben, ich mus es. Menschenliebe ist Pfl [...]
Schon drei Abschiedsbillets an Sie, Unvergeßliche! hab' ich zerrissen. Kann ich Ihnen denn meine Empfindungen nicht zugleich wahr und doch zart und schonend genug sagen? Soll ich denn von Ihnen scheiden, ohne daß Sie es erfahren, was Sie m [...]
Ihre Antwort, meine Amöne, brachte mir eine sanfte Ueber raschung mit. Ich feiere gerührt und gern das Friedensfest mit Ihnen. An schönen Tagen drükt’ es oft tiefe Narben in mein Inneres, wenn ich nicht zu mir sagen durfte, jezt liebst du alle Menschen. [...]
Zwei Posttage, der gestrige und heutige, sind mir in der ungeduldigsten Erwartung verstrichen, denn ich hoffte von meiner Freundin eine Antwort auf meinen Brief vom 4ten, oder vielmehr eine Fortsetzung ihres unschätzbaren ersten. Meine Phi [...]
Liebe Amöne! Ich erhielt in 1 Sekunde Ihren und drei andere Briefe, die alle die Möglichkeit meiner Behauptung prüften, daß in das Menschenherz ein wenig mehr Liebe als Blut hineingehe . Ich hatte Recht gehabt. Ich übe mich sogar zuweilen, daß ich Freunde [...]