Briefe filtern
Ihr Brief brachte mir zu den Vorfrühlings-Tagen, die der Himmel über uns öfnet, gleichsam die Schmetterlinge und die Blumen mit. Man wird besser durch Bücherlesen als durch Bücherschreiben und ich habe oft gewünscht, ich könte meine Sachen lesen ohne sie zu machen, um [...]
Mit Dank für die Annahme [?] geb’ ich Ihnen meinen Namen und das Herz dazu. Da man Pathen nicht stärker und nicht schwächer als den Vater und die Mutter derselben liebt: so bin ich dem kleinen Himmelsbürger, der seinen [...]
Mein guter guter Schlichtegroll! Ich mus einen Wiederschein, einen Nebenregenbogen unserer Abende haben — und das ist auf dem Briefpapier. Wir giengen schön auseinander; warum kommen die Menschen nicht so an als sie abgehen? — Im sinlichen Erfurt fan [...]
Liebe Auguste! Hier ist der Titan. Möge das grosse Thier Sie zu einem Lustpläzgen oder zu einer schönen Aussicht — in die Vergangen heit und Zukunft — tragen! Ich hatte sehr auf Sie beide gehoft. Jezt zieht mich die Noth wendigkeit durch den Berliner [...]
Lieber, Guter! Recht erfreulich war mir ausser Ihrer Hand auch noch das was sie mir anmeldete. Gern theil’ ich die Reise — den un wahrscheinlichen Fal des Regens ausgenommen —; nur müst’ ich freilich ungefähr den Tag der Ankunft Ihres H. Schwagers wissen. [...]
Geliebte Freundin! Wie ich auch reise und schweige: am Ende komm’ ich doch wieder zu Ihnen zurük, mit Leib und Brief. Das Schiksal hat endlich die empfindsamen Reisen, wenn gleich nicht meines Körpers, doch meines Herzens mit dem schönsten Lohne geschlossen; und ich [...]
Je älter und fester man wird, desto weniger spricht sich das Herz durch den brieflichen Hauch aus, der zur Schneeflocke wird unterwegs. Man wil den geliebten Menschen an der Hand, nicht an den Schreibe fingern haben. — weil die Ehe den Werth der Wärme [...]