Von Emma Richter an Henriette von Ende (?). Bayreuth, nach dem 4. Juli
1818
Innigsten Dank, verehrungswürdigste
Frau für das schöne Geschenk und den herrlichen lieben Brief worin Sie mir
einen Namen gaben den ich gewiß verdienen will durch meine Liebe gegen Sie.
Meine Schwester dankt Ihnen auch recht sehr, sie hat das grüne Band bekom
[...]
Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Heidelberg,
17. Juli 1817.
In den Niederungen und Tiefen ohne Gott und Herz dauern alle Qualen lange; auf
den Höhen der Religion hat der Mensch auch noch Schmerzen, aber nur kurze. So verlängern die
Nächte sich in den Thälern; aber auf den Bergen werden sie abgekürzt und immer l [...]
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Heidelberg, 5. August 1817.
Mit diesem Schwarz auf Roth — aber kein rouge et noir-Spiel — muß ich auf Ihren
Wunsch Ihren rothen Festtag voraus feiern. Aber viel lieber brächt’ ich am Sonnabende dieses
glatte Rosenblättchen ohne Dornen selber und mein Auge voll Wüns [...]
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 4. September 1817.
N. S. Mit Freuden fügt hier der Mann Gruß und Dank für die Treffliche hinzu.
Ihrer reichen Hand werden die Blumen unter dem Vertheilen wachsen und sie wird immer einen
üppigen Schmuck für das Herz behalten, wenn sie auch noch so viele weggegeben. J. P. [...]
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Ohne Ort, 3. Februar 1818.
N. S. Sie sollten, höchstgeschätzte Freundin, das ganze Jahr nichts thun als
schenken — wiewol Sie es auch thun —, weil niemand mit solcher gefälligen Wahl zu schenken weiß
als Sie. Ihre Federn sind für mich einem Paradiesvogel aus den Flügeln gezogen; [...]
Eintrag in ein Stammbuch. Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Bayreuth,
26. September 1818.
Der geist- und liebereichen Geberin des Papiers und der Feder wünsch’ ich schöne
Sonnentage der Wirklichkeit und wenn sie ruht, die Wiederholung derselben im Mondschein des
Traums. Sie soll von Italien sagen: auch ich war in Arkadien. Aber das schönste [...]
Von Jean Paul an Henriette Freifrau von Ende. Löbichau, 3. September 1819.
Guten Morgen, verehrteste Freundin! — Darf man aber dieß wagen zu schreiben an
einem Tage, der ein Freitag ist? Und wird dieses Blatt nicht auch das Opfer des Plaggeistertags
werden und Ihnen ein Misvergnügen bringen? Bringt es Ihnen keines: so hat schon Ihr System e
[...]