Briefe filtern
Wie das Sehen (das ist das Erwarten der Person) das Schreiben verschönert, so noch mehr das Schreiben das Sehen. — Ihre aus elysischen Träumen zusammengesezte Seele verliert sich in ein Idyllen leben, zu dem es auf der Erde keinen Boden und kein Beisp [...]
Ein Geburtstag sol eigentlich der Todestag des innern Unkrauts [sein], das sich zwischen unsre Blüten und unsre Früchte mengt — Das Schiksal kan nur die Gewänder umändern, in denen wir uns sehen und umfassen, aber das Herz unter dem Gewan [...]
Aus meinem Tag- und Abendbuch oder Stambuch der hiesigen Lebensspiele zieh’ ich kein Blat für Sie heraus als eines, worauf ein Landschaftsgemälde ist — Ich nenn’ ihn — es giebt 2erlei Aurickeln — die gepuderte, mich die ungepuderte. Schwarzach wird von [...]
— daß Sie ein Herz mehr an Ihrem bekommen. — Ach frage nur die, die keine Eltern mehr haben, wie gern man ihnen vergäbe und wie man sie liebte, wenn sie nicht unter uns lägen. Ach alles giebt die Zukunft zurük, aber nicht das elterliche Herz, das so e [...]
Ihre Reise macht der Seele ein Fenster zu frischer Luft auf, Sie fassen aber die Rosen der Freude zu sehr bei den Dornen an. Meine Bekantschaft hat dich für den engen Steig des bürgerlichen Lebens ge lähmt. Das Jahr schlägt seine lezte Stunde. Könt’ i [...]