Briefe filtern
Verzeihen Sie, daß ich mit meinem Dank für das überschikte Honorarium so lange gezögert. — Der Druk der Skizzen ist völlig meinen Wünschen und meiner Erwartung gemäs ausgefallen. Das zweite Bändgen, an dem ich iezt arbeite, sol bis auf Ostern, vie [...]
Aller Anfang ist schwer. Mir wird es wenigstens der Anfang eines Briefs, zu dessen Anfüllung sich hundert Materien anbieten, bei denen die Auswal so schwer und die Unordnung und Weitläuftigkeit so un vermeidlich ist. Vergeben Sie mir also meine Langwei [...]
Ich weis nicht, ob mein leztes Schreiben, vom 2ten Febr. datirt, Ihnen zu Händen gekommen ist. Beinahe läst mich Ihr Stilschweigen an seinem Empfange zweifeln. Verzeihen Sie daher den Anschein einer Zu dringlichkeit in der Bitte, mich über den Empfang [...]
Verzeihen Sie, daß ich so lange nicht geschrieben und daß ich iezt so kurz schreibe. Ich habe soviel zu tun, daß ich mich kaum rüren kan und wenn ich nicht alle Kräfte anstrenge, so werde ich bis zu Pfingsten gar nicht fertig. — Sie wollen wissen was [...]
Ihr Ruf mag die Zudringlichkeit entschuldigen, womit ein Un bekanter Ihre Freundschaft sucht. Die Rhetorik der Höflichkeit würde mir mit vielen Entschuldigungen aushelfen; allein ich verlange mer aufrichtig als höflich zu sein; und stat aller derer, die [...]
Sie gaben Ihrem Briefe keine Aufschrift; dadurch erteilen Sie mir das Recht, den meinigen mit dieser zu zieren — Sie nennen mich keinen Hochgeerten Hern; darum nenne ich Sie meinen Freund und schreibe Ihnen in einem andern Tone als dem Ton der H [...]
Ich habe Ihnen wenig zu schreiben; darum nehme ich nur ein Stükgen Papier — werden Sie daher nicht bös darüber, so wie Sie es über meinen vorigen Brief wurden. Sie haben mir eine Strafpredigt gehalten, damit ich in Hof eine Buspredigt halten sol. Sie glauben, es [...]
Vergeben Sie mir diese Aufschrift: denn ich vergebe Ihnen dafür die Ihrige „Hochedelgeborner Herr“. Zizero gab einmal auf die Frage „welche Rede des Demosthenes die schönste sei“ zur Antwort „die längste“ — Ergo ist Ihr lezter Brief Ihr bester; doch können Sie sich [...]