Von Jean Paul an Renate Wirth. Ohne Ort, 3. Januar 1791.
Ganze Tage und Wochen vergisset man, zwei, drei Minuten daraus ausgenommen. Ach
blieben uns nur von iedem Tage drei solche nachtönende Minuten zurük: so wäre doch das Leben und
der Genus des Lebens etwas werth! Aber so — sind unsre Stunden kaum würdig einmal gelebt,
geschweige wieder [...]
Von Jean Paul an Christian Otto. Schwarzenbach a. d. Saale, 26. Januar 1791.
Das Aergerlichste ist, daß wenn ich mit dir über etwas Schriftliches recht
weitläuftig schriftlich reden wil — ich dir schon alles mündlich ge sagt habe — auf der Chaussée
hätt’ ich mir etwas anders fürs Papier aufsparen sollen als Wiederholungen. [...]
Von Jean Paul an Johann Gottfried Cloeter. Schwarzenbach a. d. Saale, 1. Februar
1791.
Sie werden morgen oft in Ihre Taschen greifen, um die Ihrer Dienerschaft zu füllen.
Haben Sie die Güte, für mich hineinzugreifen. Die Neujahrsbrandschazung, Garderobe Ausgaben
haben meinen kleinen Fiskus erschöpft. [...]
Von Jean Paul an Christian Otto. Schwarzenbach a. d. Saale, 2. Februar 1791.
Ich wil mir iezt gar nicht die Mühe geben, nur 3 zusammenhängende Perioden zu
sezen. — Also erstlich nüzt deine Dinte meinen Fötussen was das kalte Wasser deinem Leibe; sie
iagt die Krankheits Materie heraus indem sie Beulen macht. — Ich habe bisher iede [...]
Von Jean Paul an Amöne Herold. Schwarzenbach a. d. Saale, 2. Februar 1791.
Ich bin begierig, was ich in diesem Zwillings- und DoppelsonatenBriefe vorbringen
werde. Da ich mündlich mit Ihnen hinter Ihrem Tischgen sprechen darf: so darf ichs auch wol
schriftlich hinter meinem. Darf ichs nicht: so müssen Sie mit mir zanken; und die [...]