Charlotte von Kalb, geb. Marschalk von Ostheim, die durch ihre
gesellschaftlichen Kontakte und Korrespondenzen mit Schiller, Goethe,
Herder, Wieland, Iffland und andere schon lange als ergiebige
Netzwerkakteurin gehandelt wird, nahm 1796 brieflichen Kontakt zu Jean Paul
auf und initiierte seinen Weimarbesuch im selben Jahr. Nachdem ihre
Hoffnungen auf eine Ehe mit Jean Paul sich zerschlagen und er Caroline Mayer
geheiratet hatte, weitete Charlotte von Kalb ihren Briefwechsel mit Jean
Paul auch auf seine Ehefrau aus, deren Vater sie nach einem Umzug nach
Berlin 1804 regelmäßig besuchte, und stand auch in Kontakt mit Jean Pauls
engen Freunden Emanuel Osmund und Paul Emil Thieriot.