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Berlin d. 4. Febr. 1806.

Meine liebe Caroline!

ich habe zwey Briefe von Dir , deren Empfang ich Dir noch nicht gemeldet habe. Der erste war mit Deinem mir sehr werthen Geschenk für mich, u einem an meine Frau begleitet; und die letzte dankt Dir dafür in der Anlage.Der zweyte Brief ist vom 11. Januar und seit beynahe 14 Tagen in meinen Händen; u betrift den Empfang der Dir von mir übersandten Sachen. Du legst mehr Werth darauff, als diß alles verdient; u ich hätte gern mehr gethan.  Allein es ist ein etwas kostbarer Zeit Punkt für mich, weil ich seit der Rücknahme von Sanne eine Menge geldfreßende Geschäfte zu besorgen habe, wozu ich den Vorschuß für meine Mit Erben thun muß; die außer meinen Kindern, nun einmal weiter nichts als die Kinnlade zur Sache hergeben. Mit Hülfe des Himmels hoffe ich aber |2 noch in diesem das Guth loß, und so des drükendsten Theils meiner Sorgen entledigt zu seyn.

Wenn mich morgen früh kein Daemon übler Laune, durch unangenehme Vorfälle herbeygeführt, abhält, werde ich mich durch Herrn Ruprecht für Dich zeichnen laßen; u Du sollst mein und meiner Frau Zeichnung erhalten. Mit Herrn Frisch siehet es noch weitläuftig aus, weil die Communication im Winter beschwerlich ist. Mahlen mag ich mich vom guten Ruprecht nicht laßen; bitte aber diß für Dich zu behalten.

Da wir jetzt Frieden haben, so wird der Grund wohl wegfallen; Dich von den Berlinischen Preisen näher zu unterrichten. Doch würde sich mit 1500 rth hiesiges Geld wohl hier leben laßen.

Den Brief an die Frau von Kalb habe ich besorgen laßen. Da ich kaum zu mir selbst komme zwey Abend Stunden abgerechnet, die ich der Muße [...]

Zitierhinweis

Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, 4. Februar 1806, Dienstag . In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0125


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Bl. (vormals Dbl.) 8°, 2 S. Schluss fehlt, ab S. 3 abgerissen. Anstreichung vfrH.