Von Karl Spazier an Johannes Daniel Falk. Leipzig, 3. April 1803, Sonntag
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Hier, mein werther Freund, die Abdrucke von Ihren Kunstnachrichten . Ich muß Sie wegen der Druckfehler gleich vornerein, um Verzeihung bitten; es war Besuch bey mir als ich die Korrektur besorgte u da gings husch husch drüber her. Es ist aber bereits angezeigt .
Für den hübschen Frauenzimmerbrief bin ich sehr verbunden. Ich war zwar Willens des Patrons gar nie mehr in meinen Blättern zu erwähnen, aber es geht doch wohl nicht anders, er muß wenigstens persiflirt werden. U das ist von keinem leicht besser |2 zu erwarten u zugleich lustiger, als von Brutus . Ich werde also, da er sich jezt eben wieder über mich u die Zeitung ergossen , von dem Briefe
Der Traum v. L. G. hat gewaltig in Berlin effectuirt, u man lacht herzlich auf K.'s Kosten;
Etwas behutsam soll mich dieser Wink doch in gewisser Hinsicht machen. Es ist eine recht – hundsföttische Zeit. Ich habe als gewiß erfahren, daß Kotz. insonderheit durch seinen Herrn v. Kuhwedel sich ganz außerordentlich beim – insinuirt haben soll. Auf so was läßt sich schon was fortbauen.
Ihren Wink wegen Schiller werde ich auf jeden fall benutzen. Sicher ist etwas von Jena her über die Br. v. Messina gesagt: gar nichts von Bedeutung; aber eben weil Schiller auf eine ziemlich anständige Art gelobt wird, habe ichs abdrucken laßen Verzeihen Sie mein heutiges Geschmier u erfreuen Sie mich bald einmal wieder mit Etwas. Ihr ergebenster Spazier.
Zitierhinweis
Von Karl Spazier an Johannes Daniel Falk. Leipzig, 3. April 1803, Sonntag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0230