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Liebe Odilie!

Gestern war ich untröstlich . Heute erwache ich wieder zur Freude, weil eine zweite eben so schöne Gelegenheit sich gefunden hat. Die Gräfin Giech reist morgen früh nach Schlitz zu ihrer Tochter. Ihr Kutscher Fuhrmann Schwarz aus Baireuth kehrt in 5 Tagen von dort zurück. Ich baue darauf, daß die Pfarrers Tochter von der Du gestern schriebst , gern die Gelegenheit fer ergreifen wird, für 3 fl. nach Baireuth zu reisen und Du gibst 5. – Der Kutscher thuts ohne alles Trinkgeld. Es wäre freilich entsetzlich wenn dieses Mädchen ihr nicht mitreisen möchte. In jedem Fall, könntest Du nur eine weibliche Bedienung finden! Oder wärs [...] ein alter Herr – Bitte Auguste, daß sie Dir darin beisteht, und auch im bairischen Hofe nachfragen läßt we ob nicht eine Dame, eine Gelegenheit sucht. Findest Du eine zuverlässige Gesellschaft, so mußt |2 Du kommen, unmöglich kann Herr Heine etwas dagegen haben. Ich bitte Auguste flehentlich all‘ ihren Einfluß anzuwenden.

Reisest Du, so lasse Dir ja, da der Wein unglüklicherweise ausgelaufen ist, eine ganze oder halbe Bouteille holen, damit Du unterwegs etwas stärkendes hast für unterwegs das muß sein. Hier hast Du noch 10 k fl. zur Reise, ich nehme 6 xr damit Du beim wechseln nicht zu kurz kömmst wie ich ungefähr berechnen kann, daß Du noch brauchen wirst. Das Kostgeld für die 14 Tage, werden wir mit den großen Rechnungen Herrn Heine zustellen.

Gott geleite Dich sicher zu uns. Beruhige uns durch eine schnelle Antwort, wie es mit der Pfarres Tochter ist.

Deine Mutter.

Alle Menschen denen ich mit so vielem Triumpf gesagt daß Du zurückommst sind ganz bestürzt.