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Ew Hochwohlgeborenen

gütigst an mich ergangene, für mich so unendlich ehrenvollen Aufforderung zur Mittheilung einiger Beiträge aus der auf meiner Reise gemachten Bemerkungen, vermag ich jetzt erst nachzukommen, indem ich erst durch den Brief , worin Sie meinen Stiefvater von Ihrer Zurückkunft benachrichtigten, dieselbe erfahren. – Ew Hochwohlgeboren errinnern sich vielleicht selbst noch, wie sehr ich früher abgeneigt war, etwas der Art aufzusetzen, wohl eingedenk der hellenischen γλαύκας Αθήναζε φέρειν ; – jetzt aber bin ich Ihnen um so mehr Dank schuldig, als ein von Ihnen ausgesprochener Wunsch mich zu etwas veranlaßte, was mir selbst einige Freude zu machen anfängt. – Ich übersende daher hierbei Ew Hochwohlgeboren einige kleine Miniaturbilder von den gößeren, was ich von dem in intellektueller und politischer Hinsicht auf den Menschen wirkenden Schauplatze der Schweiz, so weit ich sie kennen gelernt habe, in mir trage. Mehr zu geben schien mir so viel zu sein als: dasselbe Thema variiren und möchten solche Variationen hinsichtlich des Werthes wohl mit Recht denen in der Musik gleich zu setzen sein. – Ob ich nun in meinem Thema einen neuen Gedanken, als alte längst vorgetragene, gegeben, weiß ich nicht, indem ich sorgfältig vermieden habe, sowohl vor als nach meiner Reise über dies Land etwas zu lesen, um das Produkt meiner Anschauungen nur mir allein zu verdanken und solche um so treuer mir in der Seele zu bewahren; – weshalb ich diese Bestimmung dieser Blätter ganz Ihrem Gutdünken zu überlassen. –

Mit der innigsten Hochachtung

Ew Hochwohlgeboren
ergebenster
Richard Otto Spazier.