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Geliebte Odilie!

Endlich erhältst Du den Pflaumenkuchen den ich nun zum drittenmale für Dich gebacken habe. Der gute Reg. R. Hecht reißte damals nicht ab, und ich mußte ihn verschimmelt wieder auspacken. Von der Schokolade habe ich einmal Abends gemacht und bitte deshalb um Verzeihung. Heute habe ich nicht Zeit noch welche holen zu lassen; aber ich befehle Dir, davon Dein Frühstück auf eine Zeitlang machen zu lassen, denn die dumme Milch kann ich gar nicht vertragen. Hier erfolgt das Monatsgeld für den Monat August. Daß sie es ja nur behalten, bis wie weit wir bezahlt haben, und es hernach keine Irrungen gibt. Sie sind gar zu zerstreut. Erinnere doch die gute Auguste mir jetzt einmal auf meine Fragen zu antworten es braucht ja nur kurz gesagt zu sein. |2 Die Handschu und das Messer erfolgen gleichfalls mit Freuden. Sage mir nur ja alle Deine Sorgen, da Du nicht bei mir bist ist es ja mein einziges Glück von fern Deine Stütze zu sein. Auch die Kamisäler können Dir nüzlich sein. Von den alten Hemden, schicke die Schadhaften da Du nun neue hast, 2 sind noch nicht fertig. Deine unbrauchbaren Sachen, schicke in der dunkeln Papp Schachtel alle durch Hecht mit, wie auch diese Kuchenschachtel mit Trauben wir müssen sie haben, da sie der Reizenstein gehört. Es war sehr artig und gut von Hecht sich anzubieten, zu allem was uns nützen kann. Er kam selbst, und sagte freiwillig daß er Dich besuchen würde, Du kannst recht offen gegen ihn sein.

Das Geld und auch das Vorige ist vom Vater ich verdiene also nicht den Dank in Deinem Brief er gab es so gerne, und grüßt Dich von ganzer Seele

Lebe wohl mein Leben, bald mehr.

Deine Caroline