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M. am 10ten
Aug. 1820.

Theuerste Mutter!

Der gestrige Brief fiel mir hart und nur im Vertrauen, Dir gehorsam zu sein, unternehme ich die Reise. Tausend Dank für den heutigen Brief . Carové ist schon längst fort; er zog mich sehr mit nach der Schweiz u einmal war ich ganz dazu entschlossen. Doch ich könnte Dich nicht wiedersehen u Euch alle, ihr Sorgsamen. Heidelberg wäre dann der nächste Weg gewesen. Den Brief von der Schuckmann schicke ich also nach Heidelberg. Thiersch geht mit seiner Frau Mittwoch statt nach Italien nach Gotha, Dresden, Berlin p, auf der Rückreise nach Baireut. (Vielleicht!?) Morgen also geht trete ich eine Reise an, die mir wegen der außerordentlichen Entfernung von Euch u dem Alleinsein etwas störend wird. Doch meine Hände in Gott befohlen u Klopstocks himmlische Oden in der Hand singe ich auf den Alpen. Baader, Waissenbach u Schlichtegroll geben mir Empfehlungschreiben an Weissenbach, dem bekannten Dichter (aber Pseudo-) mit nach Salzb. Die Hitze ist gränzenlos. Lebt wohl, all ihr Theuren, bald unser Wiedersehen . Leb wohl, geliebter Vater! Von Salzburg aus soll euch ein freundlicher Brief Nachricht von mir geben. Grüße u Dank an die herzlichen Schwestern , an Eman. u Otto. Gott segne euch!

In Eiile.

M. R.

Zitierhinweis

Von Max Richter an Caroline Richter. München, 10. August 1820, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). Textredaktion der Briefe von Max Richter: Dürten Hartmann. In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0507


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Bl. 8°, 1 S. Auf S. 4 Adr.: Frau | Frau Legazionräthin Richter | Wohlgeboren | in | Baireut; Postempel: MÜNCHEN | 10 AUG. 1820. S. 3 und 4 Papierausriss.


Korrespondenz

B: Von Caroline Richter an Max Richter. Bayreuth, 4. August 1820