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d. 30. 7.ber 19.

Meine liebe Caroline!

Deinen lieben Brief vom 20ten dieses Monaths habe ich richtig erhalten, u danke Dir für Deine darinn geäußerte liebreiche Gesinnungen.

Leyder befinde ich mich indeßen, in einem solchen Grade der äußeren Schwächung meines Cörpers, daß ich selbst von Deinemr gütigen ErbietenBewilligung, die liebe Odilie bey mir aufzunehmen, jetzt keinen, mit dem Interesse des Kindes vereinbaren, Gebrauch machen kan; sondern diß vor der Hand aufgeben muß. Entschuldige mich bey ihr, und wende Dich überhaupt bey der ferneren Correspondentz mit mir, an meine Frau, die Dir in meinem Nahmen antworten wird.

Julius ist noch nicht hier, sondern in der Schweitz, von wo er über Dresden nach Berlin zurük zu kommen denkt. Er wird sich wundern, daß ich ihn bey der jetzigen Einrichtung zum Winter nicht wieder bey mir aufnehmen kann, sondern ihm die Sorge überlaßen muß, sich selbst ein Quartier zu schaffen, wogegen ich ihm noch ferner den Tisch geben will. ich brauche nehmlich den früher von ihm beseßenen Raum für meinen Johann , um ihn näher zu mich zu haben. Vorläufig hat meine Frau für ihn Julius in der Nachbarschafft ein Stübchen ausersehen, und wenn er fleißig ist, wird er sich seine |2 Bedürfniße überhaupt leicht schaffen können, ohne irgend jemand zur Last zu fallen.

Übrigens schicke ich Dir den hertzlichen u launigten Brief Deines Mannes hiebey zurük, und bitte ich nebst Deine Emma , u alle Deine Freunde zu grüßen.

Dein

treuer Vater

Mayer

Zitierhinweis

Von Johann Siegfried Wilhelm Mayer an Caroline Richter. Berlin, 30. September 1819, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0513


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Textgrundlage

H: BJK, Berlin A
1 Bl. 8°, 1⅓ S.