Von Caroline Richter an Max Richter. Bayreuth, erste Januarhälfte 1821
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Geliebter Max! Da der gute Fritz Reizenstein mir anbietet einen Brief an Dich mit in Einem an seinen Bruder einzulegen, will ich Dir wenigstens in unser Aller Namen die Hand reichen, da es so süß für Entfernte ist ein Lebenszeichen von einander wahrzunehmen. Der geliebte Vater war etwas leidend an der Winterkälte, aber es scheinen nur leichte Streifregen zu sein die nicht bis ins Innerste dringen. Gott – Dank! dafür, denn unser Aller Glückseeligkeit und unendlicher Menschen Freude hängt an seiner Existenz. Gestern Abend war er recht heiter bei der Gr. Schönburg – es wurde auch von Dir gesprochen. Imhofs lassen Dich recht grüßen. – Wir sind nicht unruhig aber wir wünschen einen Brief von Dir mein Max! Die Möglichkeit daß Du krank sein könntest ängstigt uns. Du hast doch die Schachtel – und den Wechsel des Vaters bekommen. Die ehrwürdige Mutter Voss ist doch wieder hergestellt? Gott erhalte sie noch lange zum Seegen der ihrigen. Weißt Du daß Otto nach München reißt, man will ihm ein Amt geben, Herder arbeitet für ihn. Am 16ten reißt er ab. Innig drückt Dich die Mutter ans Herz – sei, froh, und genieße heiter was sich an Lebensfreuden Dir anbietet. Du lieber Sohn
Zitierhinweis
Von Caroline Richter an Max Richter. Bayreuth, erste Januarhälfte 1821 . In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0558