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d. 17 7br. 801.

Ich bin Ihnen, werthester Freund, meinen Dank noch schuldig für Ihr sehr angenehmes Geschenk, u ich trage ihn hiermit ab. Zugleich benachrichtige ich Sie von dem Abdruck einer kurzen Anzeige davon im 110 ten Stück. meiner Zeitung. Um recht aufrichtig zu seyn u den Schein freundschaftlicher Partheilichkeit von mir abzuhalten, habe ich meinem Urtheile u meinem nur zu gewissen angenehmeren Eindruck von Ihrem sehr lieben Buche einige Bemerkungen beigemischt, von welchen ich im voraus überzeugt seyn konnte, daß Sie sie nicht übel aufnehmen würden. Sie pflegen nach Ihrem Grundsatze gar nichts vom Freunde anzuzeigen; es kann seyn, daß der Kollisionsfall, den Sie herbeigeführt, meiner Empfindung eine Deklination gegeben, die mir – u das soll mir recht seyn – eher dieen Ausspruch zuzieht, ich habe Ihnen nicht genug Gerechtigkeit, als zuweil Liebe wiederfahren laßen, die man in meinem Seyn als so gut als in dem eines jeden Anderen, der Sie kennt u liest, vermuthen kann.

Ihr Spazier.

Zitierhinweis

Von Karl Spazier an Friedrich Rochlitz. Leipzig, 17. September 1801, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0633


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Textgrundlage

H: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, A/876/2008
1 Bl., 1 S. Auf S. 2 Siegelreste und Adresse: Herrn Friedrich Rochlitz | wohlgeboren | allhier.