Von Johann Ernst Wagner an Joseph Charles Mellish of Blyth. Meiningen (?), nach dem 22. März 1804
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Verehrtester Herr Cammerherr!
Niemeyer hat laut der Allg. Litt. Zeitung No 89. zu Schillers "Worten des Glaubens" eine sehr gelungene 4te Strophe gemacht:
"Und Leben bleibt, und Unsterblichkeit,
Ob auch, was Staub ist, vermodert,
(;)?
Die Asche verglimm' in die Lüfte zerstreut,
Die himmlische Flamme
doch lodert.
Was denket und liebet und forschet und späht; (:)
Der Gott in dem Menschen, nicht
untergeht."
Einem liebenden Freund Schillers kann dis nicht frühe genug bekannt werden – doch vielleicht wussten es Ewr. Hochwohlgeboren bereits – Dann und auf alle Fälle: freundliche Verzeihung über die Zudringlichkeit ausgesprochen!
unt. Diener
JEWagner.
Zitierhinweis
Von Johann Ernst Wagner an Joseph Charles Mellish of Blyth. Meiningen (?), nach dem 22. März 1804. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB0847