Von Georg Christian Otto an Emanuel. Bayreuth, 4. März 1802, Donnerstag

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Wollten Sie nicht so gütig sein, und den General , sobald er zu Ihnen kommt, für u zum Besten des Allerunterthänigsten über folgende drei Sachen fragen: 1) in wiefern das Tragen bürgerlicher Kleidung eingeschränkt u ob es z. b. auch bei einem Spaziergang, bei einem Gang über Land, beim Besuch eines Freundes unerlaubt ist? 2) Ob und wie oft man zur Wachparade kommen muß? 3) ob man wohl gar bei Exekuzionen sein muß? Bei meinen Gedankenwanderung in die ganz unbekannten Regionen, suche ich diese durch jene, ehe ich hinein muß, so viel möglich zu entdekken, damit mir nichts unerwartet sein und sogar das Unüberwindliche bekannt werden möge. Auf die lezte Frage brachten mich meine militairischen Gesellschafter auf der Phantasie, deren einige eine innige Wollust der Grausamkeit hatten, die ihnen durch das öftere Sehen grausamer Strafen, welche sie nie treffen können, nach und nach anerzogen wird. Helfen Sie mir immer diese Räthsel lösen durch Ihre Liebe, wie schon mehrere. Guten Morgen. O.

Zitierhinweis

Von Georg Christian Otto an Emanuel. Bayreuth, 4. März 1802, Donnerstag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1242


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Textgrundlage

H: ehemals Slg. Apelt,
Billett, 1 S.


Korrespondenz

Präsentat: den 4t Mart. 1802