Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Hildburghausen, 9. Mai 1802, Sonntag
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Der Teufel, den ich eben zum Fluchen brauchte, wird mirs bezeugen, daß ich kein ander Briefpapier habe .
Emanuel, ich habe erst Ihren Brief nach Hildburgh . Den Meininger erwart' ich nebst |2 Richters alle Stunden. (Sie wollen nur zum 1-2 tägigen Besuch her .)
Hier geht mirs gut genug – Als ich gestern Ihren Brief bekam, wußt ichs zwar noch nicht, u. es war mir fatal, bis Dienstag inclus. hier bleiben zu müßen wie der Cob. Hof in Bayr. – aber jetzt gehts gut, ich habe viel Musik, u. spiele morgen vor der Herzogin, die ich auch dafür singen höre, u. vor dem Herzog, der mir seinen Silber- od. Goldklang giebt, obendrein.
Nach Coburg denk' ich Mittwochs, u. mir jeden Tag dort, der mich von Bayreuth abhält, tüchtig bezahlen zu laßen. Meine Adreße in Coburg: Hrn. Hofrath Schmalz .
Weiter od. näher kann ich Dir von hieraus wahrlich nichts sagen.
Wär' ich der Bräutigam! Jetzt ärgerts mich .
Besinne Dich nur auf Fragen, aber auch auf Antworten zugleich. Es waren ruhige schöne Tage, die Meininger – Wir schwiegen fast so gern zusammen als wir sprachen (wenigstens meine Wenigkeit) und Erzählen ist meine schwächste Stärke.
Wie freu ich mich auf Dich u wie will ich mich Deiner freuen, Emanuel.
Paul.
Zitierhinweis
Von Paul Emile Thieriot an Emanuel. Hildburghausen, 9. Mai 1802, Sonntag. In: Digitale Edition der Briefe aus Jean Pauls Umfeld, bearbeitet von Selma Jahnke und Michael Rölcke (2020–). In: Jean Paul - Sämtliche Briefe digital. Herausgegeben im Auftrag der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften von Markus Bernauer, Norbert Miller und Frederike Neuber (2018–). URL: http://jeanpaul-edition.de/umfeldbriefbrief.html?num=JP-UB1420